1918Gründung des Verbandes deutscher Futtermittelfabrikanten e. V.
Gründung
Am 1. März 1918, also 8 Monate vor Ende des 1. Weltkriegs, schließen sich Futtermittelhersteller zum Verband deutscher Futtermittelfabrikanten e. V. zusammen. Sie wollen ihre Interessen gegenüber dem ausschließlich zur Mischfutterherstellung berechtigten Kriegsausschuss wirksamer vertreten können.
1916/1917 hatte es Verbote und Einschränkungen rund um Mischfutterproduktion und -handel gegeben.
Mischfutter, das zu jener Zeit hergestellt wurde, soll aufgrund kriegsbedingter Knappheit die seltsamsten Rohstoffe enthalten haben, was es viele Jahre in Misskredit gebracht hat. Die Produktionsmenge an Mischfutter für 1918 wird mit 294.000 Tonnen Melassefutter und 284.000 Tonnen sonstigem Mischfutter angegeben.
Hintergrund
Auch wenn die Gründung des Verbandes 1918 anscheinend in direktem Zusammenhang mit dem Krieg steht, so spielte sicher auch die Entwicklung im 19. Jahrhundert eine Rolle, die einen erheblichen Wissenszuwachs rund um Tierernährung und Futtermittel gebracht hatte.
Alle Mischfutterhersteller, die ihren Sitz in Deutschland hatten und fabrikmäßig Mischfutter herstellten, konnten die Mitgliedschaft erwerben.
Die Mitglieder bestellten einen Vorstand, beriefen einen Aufsichtsrat und trafen sich jährlich zur Mitgliederversammlung. Der Verband deutscher Futtermittelfabrikanten e. V. verfügte 1927 über 37 Mitglieder.
Vorsitzende des Verbandes waren ab 1930 Edmund Pries und ab 1932 Hermann Schmidt, Düsseldorf. Beide wurden die ersten Ehrenmitglieder des späteren Fachverbandes der Futtermittelindustrie.
Kriegszeiten
1933, schon wenige Wochen nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, kam es zu organisatorischen Maßnahmen, die auch für Mischfutterhersteller tiefgreifende Auswirkungen hatten. Zunächst wurden der Verband deutscher Futtermittelfabrikanten e. V., Berlin, und der ihm angeschlossene Verband Deutscher Kraftfutterfabriken, Köln am Rhein, zwangsweise aufgelöst.
Am 13. September 1933 wird der auf Zwangsmitgliedschaft und -beiträgen aufgebaute „Reichsnährstand” als Universalorganisation der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft ins Leben gerufen.
Aufgrund des Reichsnährstandgesetzes wurde am 21. August 1934 die „Wirtschaftliche Vereinigung der Mischfutterhersteller Deutschlands“ als Teil der Reichshauptabteilung III des Reichsnährstandes gegründet. Alle Hersteller waren zwecks strenger Überwachung des gesamten Mischfutterverkehrs zur Anmeldung ihrer Betriebe bei der Wirtschaftlichen Vereinigung verpflichtet.