1946Gründung des Fachverbandes der Futtermittelindustrie e. V.

Gründung

Wenn ein Stichtag für die Gründung des Fachverbandes der Futtermittelindustrie e. V. (FV) genannt werden soll, dann ist dies der 18. Juni 1946. Korrekter wäre es aufgrund der besonderen Nachkriegssituation von den Gründungsjahren 1946 bis 1949 zu sprechen.

Ein gutes Jahr nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft, am 18. Juni 1946, gründeten die führenden Mischfutterhersteller der britischen Besatzungszone den „Fachverband der Futtermittelindustrie“ als berufsständische Organisation.

Am 22. April 1948 wurde in Bayern der Fachverband für die amerikanische Besatzungszone gegründet, der sich noch im selben Jahr (27. September 1948) mit dem Verband der britischen Zone zusammenschloss. Die Hersteller der französischen Besatzungszone folgten 1949.

Ziele & Aufgaben

  • Vertretung der Interessen aller Mitgliedsfirmen mit gewerblicher Herstellung von Mischfutter gegenüber Gesetzgeber, Verwaltung und Öffentlichkeit;
  • Stärkung des Qualitätsgedankens durch Herstellung von Markenmischfutter auf wissenschaftlicher Grundlage;
  • Förderung der Landwirtschaft bei der Haltung und Fütterung der Nutztiere durch fachliche Beratung zwecks Verbesserung der Rentabilität;
  • Anerkennung der Sozialen Marktwirtschaft als elementare Grundlage für unternehmerisches Wirken in freien Märkten;
  • Wahrnehmung von Aufgaben und Verantwortung bei sozial- und tarifpolitischen Angelegenheiten der Mitgliedsfirmen.

Der FV sieht sich als Nachfolger des 1918 gegründeten Verbandes Deutscher Futtermittelfabriken.

Daten & Fakten

  • 1953: erste internationale Futtermitteltagung des Fachverbandes der Futtermittelindustrie vom 17.-22. August in Hamburg
  • 1959: Mitgliedschaft in der in diesem Jahr in Paris gegründeten „Federation Europeenne des Fabricants Aliments Composers pour Animaux“ (FEFAC), dem Europäischen Verband der Mischfutterindustrie. Die vier weiteren Gründungsmitglieder sind die nationalen Mischfutterverbände aus Frankreich, Belgien, Italien und den Niederlanden.
  • 1960 repräsentieren die Mitglieder des Verbandes 70 % der Mischfutterproduktion der Bundesrepublik Deutschland.
  • 1964 und 1981: Der Fachverband richtet FEFAC-Kongresse in Berlin bzw. München mit jeweils über 800 Teilnehmern aus.
  • 1968: Vom 22.-25. April feiert der Fachverband sein 50-jähriges Bestehen, kurze Zeit vorher hat er sich für das dreidimensionale Molekülzeichen als Logo und Sinnbild für „Mischfutter – angewandte Wissenschaft“ entschieden.
  • 1970: Der Fachverband bringt erstmals das seither jährlich erscheinende Mischfuttertabellarium (heute Futtermittel-Tabellarium des DVT) zu Landwirtschaft und Futtermittelwirtschaft heraus.
  • 1975: Die Geschäftsstelle des FV wird am 1. Juli von Hamburg nach Bonn verlegt.
  • 1990: Januar bis März kommt es zum ersten Kontakt zwischen dem Fachverband und dem Wissenschaftlich-technisch-ökonomischen Zentrum (WTÖZ) der Getreideverarbeitungsindustrie, Berlin-Ost. Der im Mai 1990 in Leipzig-Markkleeberg gegründete „Verband der Getreide-, Mühlen- und Futtermittelindustrie“ wird im Dezember 1990 mit dem FV zusammengeführt.
  • 1997: Mit 19 Mio. t in Deutschland bewegt sich die Mischfutterproduktion auf Vorjahresniveau.

Präsidenten und Geschäftsführer des Fachverbandes der Futtermittelindustrie e. V. 1946 bis 2000

Präsidenten
1946-1948 Robert Böning
1948-1957 Edgar Michael
1957-1969 Hermann Feaus de Lacroix
1969-1971 Dr. Artur Schmidt
1971-1977 Kurt Burckhardt
1977-1992 Ulrich Wagner
1992-2000 Manfred Schräder (ab 2000 erster „Mit“-Präsident des DVT)

 

Hauptgeschäftsführer
1946-1964 Heinrich Asch
1964-1972 Dr. Walter Nickl
1964-1992 Dr. Volkward Koch
1992-1995 Dr. Wolfgang Dachs
1995-2000 Dr. Hubert Grote