Ausbau der Mischfutterindustrie in den 1950er-Jahren

Die 1950er-Jahre standen im Zeichen des Aufschwungs und der Sicherung von „Qualitätsfutter“. Die Industrie hatte die große Aufgabe, die Umstellung der Landwirtschaft auf die Veredelungsproduktion zu unterstützen und voranzutreiben. Nach der Aufhebung der Vermahlungsquote der Mehlmühlen wurden kriegszerstörte Betriebe wieder aufgebaut und bestehende Mühlen teilweise erheblich vergrößert. Das führte zu Überkapazitäten in der Getreidevermahlung. Um ihre Anlagen besser auszulasten oder einer Produktionseinstellung zu entgehen, befassten sich zahlreiche Mühlenbetriebe mit der Mischfutterherstellung.

Um für Mischfutter und die Vorteile des „Qualitätsfutters“ zu werben, schlossen sich 1950 etwa 40 führende Werke zu der „Gemeinschaft Deutscher Kraftfutterfabriken“ zusammen.
Die Futtermittelanordnung von 1951 verpflichtete zur Anmeldung aller Futtermittel vor dem Inverkehrbringen beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, jede Änderung war schriftlich zu melden. Die Mischfuttermittel mussten darüber hinaus Normentafeln mit genau definierten Anforderungen hinsichtlich Rohstoffen, Mindest- und Höchstgehalten entsprechen, Abweichungen waren nur nach Genehmigung durch den Bundesminister zulässig.

Zu Beginn der 1950er-Jahre wurden verschiedene Arbeitsgruppen gegründet, welche die Fütterungsberatung der Tierhalter bundesweit begründeten und ausbauten.