2008/2009: Jahre der Rezession
Die Rohstoffknappheit im Jahre 2007/2008 führte zu einer beispiellosen Preisrallye. Weitere Gründe für diese Entwicklungen waren außerdem der weltweit steigende Getreideverbrauch, die wachsende Bedeutung der Finanz- und Kapitalmärkte, die im Futterbereich neue Engagements suchen, und eine geringe Getreideernte hierzulande, die auch zu steigenden Preisen für Getreidenachprodukte führte. Auch die Ressourcenkonkurrenz (Stichwort: Tank oder Teller) aufgrund der Förderung von nachwachsenden Rohstoffen für die Bioenergie und die Null-Toleranz bei gentechnisch veränderten Organismen (GVO) für importierte Sojaprodukte und andere Futtermittel sowie der Rückzug der EU aus dem Getreideinterventionssystem bestimmten die Diskussion. Hinzu kam die Finanzkrise. Sie entwickelte sich im weiteren Verlauf zu einer massiven Wirtschaftskrise und globalen Rezession. Zu Beginn war die Agrar- und Ernährungswirtschaft nicht in dem Ausmaß wie andere Wirtschaftsbereiche von der Krise unmittelbar betroffen. Die schlechte Konjunktur machte sich aber allmählich bemerkbar. Besondere Sorge galt zu dieser Zeit den Milchviehbetrieben, deren Mehrzahl von kostendeckenden Erlösen weit entfernt war.